Faithless

Reverence – Faithless, Cheeky Records 1996

Warum denn immer diese Engländer? Wieso sind sie beim Musikmachen so verdammt genial? Und woher schöpfen sie diese andauernde Kreativität? Diese drei Überlegungen führen uns schnurstracks zu Faithless. Ja, Faithless die 1995 mit ihrem hochgradig emotionalen Track „Insomnia“ unsere musikalische Seele berührten. Die dreiköpfige britische Band war keine elektronische Seifenblase der ultrakommerziellen Neunziger, sie löste sich erst 2011 auf – nach sechs Alben und sechszehnjähriger Studioarbeit. Ihr Debütalbum Reverence war eine bunte und kreative Collage an Stimmen und Musikstile.

Das Trio gab sich enorm viel Mühe um als elektronische Band deutlich anders zu klingen als der damals wütende Eurodance-Mainstream. Der mystische Frontmann Maxwell Fraser war die rhythmische Stimme von Faithless, er übertrug den zwei ganz grossen Hits der Band – „Insomnia“ und „God is a D.J.“ – ein auf Lebzeiten unverwechselbares Wiedererkennungsmerkmal. Die melodische Intensität in der Musik von Ayalah Bentovim und Roland Armstrong vollendeten schlussendlich das Gesamtkunstwerk „Faithless“: Herrlich minimaler Electropop mit einem gewaltigen maximalen Effekt. Wenn Gott ein D.J. ist, dann sind Faithless seine englischen Apostel!

Text: Bruno Gullo

Album: Reverence

Key Tracks: Salva Mea, Insomnia, Dirty Ol’Man

Subgenre: Progressive House, Trip Hop